Häuser

Ludwigstr. 104

Die Lu104 ist das mittlerweile neunte SoWo-Haus und das zweite im Leipziger Osten, gelegen im Stadtteil Volkmarsdorf. In dem Mehrfamilienhaus leben auf knapp 670 Quadratmetern insgesamt 11 Erwachsene und 11 Kinder, verteilt auf die zwei Wohngemeinschaften im Erdgeschoss und den vier Etagen darüber. Da das Projekt 2016 als Ausbauhaus von Haushalten e.V. begann, wurde jede der Wohnungen in Eigenleistung individuell ausgebaut und das Projekt seitdem weitgehend selbstverwaltet. So ist beispielsweise der Garten mit den hauseigenen Bienen ein naturnaher Treffpunkt für kleine und große Hausbewohner:innen geworden. Wir hatten uns 2022 als Hausgemeinschaft in neuer Zusammensetzung gerade zusammengefunden, als das Haus vom Vermieter überraschend zum Verkauf gestellt wurde. Dadurch entstand plötzlich die Notwendigkeit, gemeinsam zu handeln. Nach intensiven Verhandlungen konnte die SoWo das Haus im Frühjahr 2023 erwerben und so als selbstverwaltetes Projekt der Bewohner:innen erhalten.

Richterstr. 4-6

Das 1924 erbaute repräsentative Wohnhaus mit großem Garten ist von bedeutendem sozialhistorischen Denkmalwert. Viele Jahre konnte es wegen unklarer Eigentumsverhältnisse nur notdürftig instand gehalten werden. 2015 schlossen sich die Mieter:innen im Haus zusammen und wurden aktiv. Die Hausgemeinschaft setzte sich dafür ein, das Haus vor dem Verfall zu schützen. Im Laufe der Jahre wuchs der gemeinnützige Kunst-, Kultur- und Bildungsverein Goase e.V. (www.goase-ev.de), der sich mit dem Denkmal beschäftigt, eine Vielzahl von Veranstaltungen organisiert und mit dem üppigen Garten einen besonderen Begegnungsort im Quartier schafft. Gemeinsam setzte man sich zum Ziel, das Haus in Selbstverwaltung zu bringen, um es vor Verfall, Entmietung und Spekulationen zu bewahren. Nach jahrelangen Verhandlungen unterschrieben die Stadt Leipzig als Grundstückseigentümerin und die SoWo Leipzig eG im April 2023 einen Erbbaurechtsvertrag. Nun sind ca. 1.200 Quadratmeter Wohnraum für aktuell 35 Menschen zwischen 4 und 82 Jahren gesichert. Das Denkmal wird in den nächsten Jahren behutsam nachhaltig saniert.
Mehr unter ri46.org

Merseburger Str. 88b

Im Januar 2012 stand die Merseburger Straße 88b leer. Als erstes „Ausbauhaus” des Haushalten e.V. wurde das Haus von einer Gruppe gemietet, die sich ihre Wohnräume selbst ausbauten. Auf knapp 600 Quadratmetern finden sich heute das Wohnprojekt für 16 Erwachsene und vier Kinder und der Vereinsraum des „Handstand & Moral e.V.”. Die Bewohner*innen organisierten sich von Beginn an als Gemeinschaft und unternahmen im Laufe der Jahre mehrere Versuche, das Haus in Selbstverwaltung zu übernehmen. 2022 konnte gemeinsam mit der SoWo eine Einigung mit dem Eigentümer gefunden und das Haus gekauft werden. Nun stehen mehrere große Sanierungsprojekte an.
Mehr unter merse88b.de

Eisenbahnstr. 113

Die Eisenbahnstraße 113 liegt im Stadtteil Volkmarsdorf im Leipziger Osten. Das 1885 erbaute Haus verfügt über vier Wohnetagen und zwei Ladenflächen mit zusammen rund 800 Quadratmetern Fläche sowie einen Hof mit Hinterhaus. Das Gebäude stand viele Jahren leer und konnte ab 2020 durch das Engagement der Projektgruppe Elmo&Elma und eines Miteigentümers aus einer komplizierten Eigentumssituation in die  SoWo überführt werden, die seit 2021 Mehrheitseignerin des Grundstücks ist. Die Gruppe besteht derzeit aus zehn Erwachsenen und drei Kindern, die alle schon länger im Stadtteil leben und arbeiten. In der Eisenbahnstr. 113 wollen sie ein solidarisches und nachbarschaftliches Wohnprojekt für die nächsten Jahrzehnte realisieren. Bis Mitte 2023 soll die Sanierung abgeschlossen und die Wohn- und Ladenfläche bezugsfertig sein.

Campestr. 1

Campestr. 1Die Campestraße ist eine der kürzesten Straßen in Leipzig-Kleinzschocher und fängt noch nicht mal an der Ecke an: Mitten im Block leuchtet ein gelbes Haus mit der Nummer 1. Seit etwa 1920 wohnen hier Menschen, das Haus blieb auch zu DDR-Zeiten in Familienbesitz. Anfang der 1990er-Jahre war es eines der ersten sanierten Häuser in der Straße. Seitdem kümmerte sich die Erbengemeinschaft aus Nordrhein-Westfalen in Eigenleistung um die Sanierung und die Mieter:innen. Einige Mietverträge bestehen seit über 20 Jahren. Seit 2017 ist das Haus voll vermietet und aus einer netten Nachbarschaft entstand eine lebendige solidarische Hausgemeinschaft, die vor allem in der warmen Jahreszeit den Hinterhof als ein gemeinschaftliches Wohnzimmer im Grünen nutzt und selbst gestaltet und pflegt. Auf 550 Quadratmeter Wohnfläche wohnen in 7 Wohnungen derzeit 11 Erwachsene, 4 Kinder und ein Hund.
2019 entschied sich die Erbengemeinschaft, das Haus zu verkaufen.
Nachdem fast alle aktuellen Mieter:innen bekundet haben, langfristig im
Haus bleiben zu wollen, wurde das Grundstück von der Stiftung-Nord-Süd-Brücken erworben und der SoWo im Erbbaurecht überlassen.
Anders als andere SoWo-Häuser wurde die Campestraße 1 komplett vermietet und in saniertem Zustand übernommen. Die Hausgemeinschaft ist deshalb vor allem damit beschäftigt, interne Strukturen aufzubauen und gemeinschaftliche, basisdemokratische Entscheidungsprozesse für eine heterogene Gruppe zu entwickeln.
Mehr unter campe1.mozello.de

Wigandstr. 52

Die Wigandstr. 52 ist ein 1905 gebautes, teilsaniertes Eckhaus mit zehn Wohnungen auf knapp 660 Quadratmetern und kleinem Hofgebäude. Es liegt in Leipzig-Kleinzschocher nahe den Grünflächen des „Bürgerbahnhofs Plagwitz“.
Im September 2019 erfuhren die Mieter:innen – derzeit elf Erwachsene und vier Kinder –, dass ihr Vermieter beabsichtigte, das Haus zu verkaufen. Schnell organisierte sich die Hausgemeinschaft mit dem Ziel, ihr Zuhause nicht an eine profitorientierte Käuferschaft zu verlieren. Nach vielen Treffen, kleinen und großen Entscheidungen, Hoffen und Bangen konnte die Stiftung Nord-Süd-Brücken das Grundstück kaufen, und im Februar 2020 wurde ein Erbbaurechtsvertrag zwischen der Stiftung und der SoWo unterzeichnet.
Damit erhalten die Bewohner:innen die Chance, ihre langjährige gute Nachbarschaft als genossenschaftlich selbstverwaltete Gemeinschaft in dauerhaft bezahlbarem Wohnraum fortzusetzen. Seit Herbst 2022 läuft die Sanierung, in deren Rahmen u.a. Kohleöfen und Gasetagenheizungen durch eine Zentralheizung mit Gas- / Wärmepumpen-Kombination ersetzt und neue Bäder eingebaut werden. Im Dachgeschoss entstehen zwei neue Wohnungen, und zuletzt leerstehende Flächen werden umfassend modernisiert. Dabei kommen auch Wohnraumfördermittel zum Einsatz, so dass insgesamt sechs mietpreisgebundene Wohnungen entstehen werden.
Mehr unter wigand52.de

Merseburger Str. 17

Das Haus wurde 2006/7 als eines der ersten „Wächterhäuser“ in Leipzig von der Nutzer_innengruppe weitestgehend eigenständig instandgesetzt. Im Rahmen einer Zwischennutzungsvereinbarung entstand hier auf über 500 Quadratmetern Raum für Kunst und Kultur. Mit der Selbstverwaltung stieg das Zutrauen: Über die Jahre erwogen Hausgruppe und Eigentümer verschiedene Modelle, das Haus auch dauerhaft ins Eigentum der Nutzer:innen zu überführen. 2018 schloss sich die Hausgemeinschaft dann der SoWo an, mit dem Auslaufen des Wächterhausvertrags konnte Ende 2018 konnte das Haus gekauft werden. Im Erdgeschoss haben das Atelier „Fetti Amore“ und der Zirkomania e.V. ihre Räume, in den oberen Etagen sind WGs und kleine Wohnungen. Zum Frühjahresbeginn 2021 konnten im ausgebauten Dachgeschoss zwei neue Sozialwohnungen fertiggestellt werden, die Sanierung wurde 2022 abgeschlossen.

Merseburger Str. 38c

Die Merseburger Str. 38c ist ein Hausprojekt in Lindenau. Das vierstöckige Vorderhaus und das barrierefreie einstöckige Hinterhaus verfügen zusammen über 635 Quadratmeter Wohnfläche, dazu kommt ein kleiner Garten. Derzeit haben 20 Erwachsene und zwei Kinder hier ihr zuhause, mit einer großen Gemeinschaftsküche im Vorderhaus.
Das Haus wird schon lange auf gemeinschaftliche Weise bewohnt. Ende 2017 begannen Gespräche zwischen Hausgemeinschaft und Eigentümerin, die in einer einvernehmlichen Lösung mündeten: die SoWo kauft das Haus, die Mieter_innen übernehmen Verantwortung für das Haus, die ehemalige Vermieterin ist Mitglied der Genossenschaft geworden und begleitet so das Haus in neuer Rolle weiter.
Alles in allem ein Idealfall gelungener Kooperation. Im Mai 2018 wurde der Kaufvertrag unterschrieben. Seither werden schrittweise kleinere und größere Nachsanierungsmaßnahmen vorgenommen. So gelingt es, einen dauerhaften Rahmen für die Gemeinschaft zu schaffen, vor allem aber auch, die Mieten im Haus auf einem sozialverträglichen Niveau zu halten.

Georg-Schwarz-Str. 1 / Merseburger Str. 94

Georg-Schwarz-Str. 1

Das große Eckhaus aus dem späten 19. Jahrhundert wurde von den letzten Eigentümern lange Zeit vernachlässigt und Schritt für Schritt entmietet. 2017 taten sich verbliebene Bewohner:innen mit zwei Hausprojektinitiativen in der SoWo zusammen, um gemeinsam mit der Stiftung Edith Maryon das Grundstück zu sichern. Im Januar 2018 konnte ein Erbbaurechtsvertrag unterzeichnet werden. Auf den insgesamt rund 1.900 Quadratmetern wurde durch die 2019 begonnene und 2022 im Wesentlichen abgeschlossene Sanierung für ca. 40 Personen dauerhaft bezahlbarer Wohnraum geschaffen. Dazu kommen Gewerbeflächen im Erdgeschoss, darunter die als „Azadi“ wiedereröffnete Eckkneipe.
Mehr unter gseins.noblogs.org

und weiter…

Wir befinden uns laufend in Gesprächen mit Mietergemeinschaften und Eigentümer_innen und möchten weiter wachsen.

Vielleicht gemeinsam mit euch?